Stockholm hat ein tolles Museum mit einem schnittigen Chefkurator, der gerade mitten drin steckt in den Vorbereitungen für eine sozial engagierte Ausstellung mit dem Namen „The Square“. Dieses „Rechteck“ ist die Materialisierung eines Gedankenexperiments: eine Fläche vor dem Museum, wo alle Menschen wirklich gleich sein sollen, ein humaner Ort, wo alle sich zuvorkommend verhalten und jeder dem anderen vertraut und ihm hilft.
Der Kurator verliert auf diese Art und Weise sein Handy, weiß sich aber zu helfen, und schreckt dazu auch vor massenhaften Drohbriefen nicht zurück. Doch nicht nur der perfekt gestylte Herr Kurator trifft auf ungeahnte menschliche Probleme. Beim Diner zur Eröffnung der Ausstellung kommt es zu einem unangenehmen Auftritt eines Mannes, der die Galagäste in seine Gewalt bringt – eine Variante des Stanford-Experimentes, das bekanntermaßen zum Stockholm-Syndrom führt…
Der schwedische Regisseur Ruben Östlund dreht Filme, denen es gelingt, das Publikum mit einzubeziehen. Schritt für Schritt folgen wir dem Helden auf seinem Abstieg und können nicht umhin, uns mit ihm zu vergleichen. Dabei tut Östlund nicht mehr, als die Prämisse der „Menschlichkeit“ ernst zu nehmen…
In Cannes gab es für diesen aufrüttelnden Film im Frühjahr 2017 die Goldene Palme.
Regie Ruben Östlund
Kamera Fredrik Wenzel
DarstellerInnen Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West, Terry Notary
Schweden/DE/FR/DK 2016, 142 Min., dtF, ab 12