Die Porträtkünstlerin Alice Neel beschrieb sich selbst als Seelen-Sammlerin. Über sechs Jahrzehnte bannte sie ihre Modelle auf die Leinwand – darunter Andy Warhol, Allen Ginsberg und Annie Sprinkle. Die Malerin suchte stets das „Authentische“ in den Menschen, die ihr Modell saßen. Sie tauchte derart tief ein in ihre Seelen, daß sie sich nach der Vollendung eines Porträts „wie ein unbewohntes Haus“ fühlte. Gleichzeitig hat sie als Mutter in einer wilden Zeit zwei Söhne großgezogen.
Der Filmemacher Andrew Neel ist ihr Enkel. Er setzt das Bild von Alice Neel zusammen aus intimen Interviews mit Ihren Söhnen Richard und Hartley und vielen Original-Filmaufnahmen, zum Teil aus dem persönlichen Fundus der Familie. Der Dokumentarfilm eröffnet dem Zuschauer das aufregende Leben der Künstlerin und konfrontiert ihn mit Alice’s festem Entschluss als Künstlerin zu leben und ihre Zeit in eigenständigen Porträts festzuhalten, die keinem Trend folgen.
Ein Artikel der Welt zur Ausstellung führt in die Arbeit der Künstlerin ein.
Regie Andrew Neel (Dokumentarfilm)
Kamera Andrew Neel, Ethan Palmer, Hillary Spera
Musik Jonah Rapino
Mit Hartley Neel, Richard Neel, Phil Bonosky, Jeremy Lewison, Robert Storr, Christina Lancella, Juan Martinez, Chuck Close
GB 2007, 81 Min., engl. O.m.U.